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Die Katze hat Flöhe – wie man lästige Untermieter los wird

Flöhe sind kleine, aber keinesfalls unscheinbare Parasiten. Sie leben auf warmblütigen Tieren und ernähren sich von deren Blut. Dank ihrer raschen Vermehrung können sie schnell lästig werden. Flöhe sind durchschnittlich 2–4 mm groß, haben keine Flügel, aber kräftige behaarte Beine. Man kann sie mit dem bloßen Auge erkennen: Kleine, dunkle, springende Ungetüme.

Jedem das Seine

Für viele Spezies gibt es arteigene Flöhe: Fuchsflöhe, Kaninchenflöhe, Hühnerflöhe, Menschenflöhe. Sie sind aber nicht an ihren Namensgeber gebunden und können in geringer Zahl auch bei der Katze vorkommen.
Insgesamt finden sich aber bei der Katze am häufigsten der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) und seltener der Hundefloh (Ctenocephalides canis).  aufgrund ihrer Schutzhülle sehr widerstandsfähig. Im Kot bleiben sie bis zu einer Woche infektiös, in der Außenwelt, besonders im feuchten Milieu, über Monate und sogar Jahre.

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Wie lebt ein Floh?

Katzen- und Hundeflöhe sind sogenannte Nestflöhe. Sie bevorzugen Wärme, Dunkelheit und eine ruhige Umgebung. Kälte hingegen mögen sie nicht. Sie kommen trotzdem das ganze Jahr über vor, treten aber vermehrt bei warmen Temperaturen auf. Daher steigen im Frühjahr und im Sommer sowie bei Heizungswärme im Winter die Flohzahlen an. In der Regel finden Flöhe in einer Wohnung ideale Lebensbedingungen: Sie halten sich vor allem in Teppichen auf, in Polstermöbeln, Kissen, Decken, Bodenritzen, im Bett, in Hundekörben sowie in Plüschtieren.

Entwicklungszyklus der Flöhe

Auf der Katze leben männliche und weibliche Flöhe. Diese paaren sich und das Weibchen legt bereits nach 24–48 Stunden bis zu 50 Eier am Tag. Die Floheier sind etwa 0,5 mm groß und perlmuttweiß. Sie fallen in die Umgebung und in die Wohnung und durchlaufen hier 3 Larvenstadien. Die Larven sind 1–5 mm lang, weiß und sehr empfindlich gegenüber Licht. Sie ernähren sich von Flohkot (s. u.) und Hautschuppen. Die reifen Larven verpuppen sich in einem seidenen Kokon. In diesem Puppenstadium sind sie vor Umwelteinflüssen gut geschützt. Hier verbleiben sie 8–10 Tage, aber auch 6 Monate und mehr, wenn die Umgebungsbedingungen nicht optimal sind. Dann schlüpfen neue Flöhe und suchen sich einen Wirt. Sie erkennen ihn über das Kohlendioxid der Atemluft, Körperwärme und über Erschütterungen in der Umgebung. Auf dem Wirt beginnen die Flöhe sofort, Blut zu saugen und der Zyklus beginnt von Neuem.
Der Entwicklungszyklus der Flöhe dauert unter günstigen Bedingungen durchschnittlich 3–5 Wochen. Bei ungünstigen Verhältnissen (Kälte, Trockenheit) können die Puppen 6 Monate und mehr ohne Nahrung überleben.

Wie erkenne ich, dass meine Katze Flöhe hat?

Flöhe krabbeln im Fell der Katze und können gut einen halben Meter weit springen. Mit Hilfe eines feinen Flohkamms kann man beim Durchkämmen des Fells manchmal auch einzelner Flöhe habhaft werden. Auf der Katze sind sie aber immer nur temporär, z. B. zum Blutsaugen. Danach ziehen sie sich wieder auf „ihre“ Decke zurück.
Auffälliger und viel häufiger zu finden ist der Kot: Kleine, braun-rote bis schwarze Krümel, die aus teilweise verdautem Blut bestehen. Um sie von Schmutz zu unterscheiden, streicht man die Krümel auf einem feuchten Tuch oder weißen Blatt Papier aus. Bleiben sie dunkel, ist es Schmutz, färbt sich das Papier rötlich, ist es Flohkot.
Außerdem gibt es Symptome, die auf einen Flohbefall hindeuten können: Die Bisse der Flöhe lösen Juckreiz aus. Die Katze kratzt, putzt und beißt sich mehr oder weniger stark und manchmal ununterbrochen. Das kann so weit gehen, dass sich ihre Haut entzündet, was wiederum den Eintritt von Bakterien erleichtert. Bei starkem Flohbefall kann sie auch im hinteren Teil des Rückens Fell verlieren. Oft erkennt man rote, hintereinander liegende Einstichstellen und Krusten am Rücken, am Bauch und an der Innenseite der Oberschenkel. Oft ist die Katze dabei unruhig und wirkt nervös.

Mögliche Folgen eines Flohbefalls bei der Katze

  • Flohspeichel-Allergie (FAD – Flohspeichel-Allergie-Dermatitis): Eiweiße (Proteine) des Flohspeichels lösen eine Allergier aus. Das ist eine Überreaktion des Immunsystems auf diese Bestandteile des Flohspeichels. Bei empfindlichen Katzen reichen schon die Stiche weniger Flöhe aus. Die Tiere haben extremen Juckreiz und kratzen sich ausgesprochen stark. Meistens finden sich an den Oberschenkeln und im hinteren Rückenbereich entzündete Hautbereiche, Haarausfall und Ekzeme. Katzen mit einer Flohspeichel-Allergie müssen konsequent vor Flohstichen geschützt werden.
  • Übertragung von Bandwürmern: Flöhe können den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) übertragen. Sie dienen den Larven des Wurmes als Zwischenwirt. Wenn die Katze einen infizierten Floh verschluckt, kann so der Wurm in den Magen-Darm-Kanal gelangen und sich zu einem Bandwurm entwickeln.
  • Blutarmut: Flöhe stechen die Katze und saugen mit Hilfe eines Saugrüssels ihr Blut. Bei einem starken Befall können insbesondere Welpen viel Blut verlieren. So kann sich eine Blutarmut (Anämie) einstellen.
  • Flohfleckfieber: Einige Floharten, unter anderem Katzen- und Hundeflöhe, können das Bakterium Rickettsia felis übertragen. Während Katzen nicht erkranken, können die Flöhe auf den Menschen übergehen und das Flohfleckfieber auslösen. Diese Infektion geht mit Fieber und knotigen fleckigen Hautausschlägen einher.
  • Katzenkratzkrankheit: Flöhe können mit dem Bakterium Bartonella henselae infiziert sein. Wenn sie auf andere Katzen überspringen, werden diese Katzen angesteckt. Betroffene Katzen haben keinen Appetit und Fieber, unter Umständen sind Lymphknoten und Milz vergrößert. Durch Kratzen und Beißen können infizierte Katzen den Menschen anstecken und die „Katzenkratzkrankheit“ hervorrufen (selten). Die meist gutartige Erkrankung führt zur Entzündung von Hautbereichen und zur Schwellung von Lymphknoten.

Woher hat meine Katze die Flöhe?

Flöhe leben auf sehr vielen Säugetieren. Katzen stecken sich meistens durch den Kontakt zu Tieren an. Das können Artgenossen sein, aber auch Kaninchen oder andere Nagetiere. Häufig sind Igel Überträger, die sich in den Gärten aufhalten. Zudem können sich Katzen an den Eiern und Larven der Flöhe infizieren, die z. B. auf von anderen Tieren benutzten Decken oder Bürsten leben. Deswegen sind von solchen Parasiten Gruppenhaltungen, Tierheime, etc. immer stärker betroffen, als Katzen in einzelnen Haushalten.

Was kann ich tun, wenn meine Katze Flöhe hat?

Innerhalb einer Flohpopulation leben nur etwa 5 % ausgewachsene Flöhe. Diese sind auf der Katze und in ihrer Umgebung zu finden und können hier ungefähr 100 Tage überleben. Den größten Teil des Flohbefalls stellen jedoch die Eier, Larven und Puppen dar. Für eine erfolgreiche Flohbekämpfung muss der Entwicklungszyklus der Flöhe durchbrochen werden.
Zunächst muss die Katze mit einem Mittel gegen Parasiten (Antiparasitikum), unter Umständen mehrmals, behandelt werden. Dafür stehen Spot-on-Präparate, Tabletten oder Halsbänder zur Verfügung. Idealerweise wirkt das Präparat sowohl gegen die Flöhe selbst als auch gegen deren Entwicklungsstadien in der Umgebung.
Bei einem massiven Befall muss die Umgebung der Katze gereinigt werden. Dazu folgende Tipps:

  • Wenn mehrere Tiere im Haushalt leben, sollten alle mitbehandelt werden.
    Waschen Sie alle Textilien, mit denen die Katze in Berührung kommt (Plüschspielzeug, Kissen, Decken usw.), so heiß wie möglich (mindestens 60 ºC).
  • Waschen Sie Ihre eigenen Textilien und eventuell auch die Bettwäsche.
  • Saugen Sie mindestens jeden zweiten Tag, besser täglich, Ihre Wohnung durch. So entfernen Sie abgestorbene Flöhe und deren Nachkommen inklusive der Puppen.
  • Verschließen Sie die Staubsaugerbeutel dicht in einem Plastikbeutel und entsorgen Sie sie im Hausmüll.
    Wischen Sie täglich waschbare Böden.
  • Bei einem starken Flohbefall kann auch die chemische Behandlung der Wohnung mit einem Antiparasitikum (Spray, Vernebler) notwendig sein. Diese wirken oft über mehrere Monate und unterbrechen den Entwicklungszyklus der Flöhe.

Je gründliche und regelmäßiger diese Maßnahmen stattfinden, desto besser und schneller werden Sie die unliebsamen Untermieter los.

Kann ich Flöhen bei meiner Katze vorbeugen?

Das können – und sollten! – Sie tun. So vermeiden Sie den Aufwand und den Ekel, die Flöhe im ganzen Wohnbereich bekämpfen zu müssen. Außerdem schützen Sie Ihre Katze auch vor den negativen Folgen, etwa einer Flohspeichel-Allergie.
Es gibt sehr gut verträgliche Produkte, die die Flöhe dauerhaft auf Abstand halten (Repellentien) und sie abtöten, falls sie doch stechen. Die oben genannten Spot-on-Präparate werden als Flüssigkeit auf die Haut getropft und verteilen sich dort von allein über die gesamte Hautoberfläche. Alternativ können Halsbänder mit abschreckenden Substanzen genutzt oder Tabletten gegeben werden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die regelmäßige Parasitenprophylaxe!

Gehen Flöhe auf den Menschen über?

Wenn Flöhe keinen passenden Wirt (z. B. Hund) finden, gehen sie notgedrungen (und vorübergehend) auf den Menschen über. Das führt zu Juckreiz und rötlichen Einstichstellen auf der Haut. Genau wie Hunde können auch Menschen auf Bestandteile des Flohspeichels allergisch reagieren und eine überschießende Immunreaktion mit meist schwer verlaufendem Flohekzem entwickeln. Zudem können Katzenflöhe sehr selten die Katzenkratzkrankheit oder das Flohfleckfieber übertragen. Auch eine Übertragung des Gurkenkernbandwurms ist denkbar, aber nur, wenn ein infizierter Floh über den Mund aufgenommen wird.

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