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Fit im Alter – Wie Sie Ihrem Hundesenior das Leben erleichtern

„Vor kurzem war die Welt für Oskar noch in Ordnung. Er war agil, ist jeden Tag viel gelaufen und tobte gern durch den Garten. Doch jetzt merkt er, dass es nicht mehr so gut geht wie früher. Oskar ist ein Labrador und stolze 13 Jahre alt. Und er hat Arthrose im Rücken und in den Beinen.“ Den Alterungsprozess selbst kann man nicht stoppen. Aber Sie können viel tun, um Ihrem Hund die späten Lebensjahre zu erleichtern.

Wann ist mein Hund alt?

Durch gute Pflege und Dank der modernen Tiermedizin werden Hunde immer älter. Manche erreichen sogar stolze 20 Jahre. Doch der Prozess des Alterns setzt viel früher ein, nämlich etwa nach der Hälfte ihrer Lebenszeit. Bei kleinen und mittelgroßen Hunden bis 25 kg ist dies nach 7–8 Jahren der Fall, bei großen Hunden bis 40 kg nach 6 Jahren und bei Hunden über 40 kg bereits mit 4–5 Jahren. Grundsätzlich altern große Rassen schneller als kleine.

Dieser Artikel wurde von einem Dr. Fressnapf-Tierarzt verfasst.
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Was verändert sich, wenn mein Hund älter wird?

Achten Sie auf das Fell Ihres Hundes. Um die Schnauze herum zeigen sich grau-weiße Haare, zunehmend ergrauen das Gesicht und weitere Stellen. Dieser Farbwechsel fällt besonders bei dunkler Fellfarbe auf. So mancher schwarze Hund ist im Alter fast komplett grau-weiß.

Bewegungsapparat: 
Bei älteren Hunden können sich die Muskelzellen nicht mehr so gut regenerieren. Daher nimmt die Muskelmasse ab und der Anteil des Körperfettes steigt. Diesen Muskelabbau kann man nicht aufhalten, aber verlangsamen. Mit hochwertigem Eiweiß (Muskelfleisch) im Futter, gezieltem Muskeltraining oder auch Physiotherapie können Sie die Muskeln stimulieren.
Viele ältere Hunde leiden unter Arthrose, einer Erkrankung der Gelenke, die fortschreitet. Der Gelenkknorpel, der eigentlich für ein müheloses Gleiten der Gelenkflächen sorgt, wird rau. Jede Bewegung schmerzt.

Sinne: 
Alle Sinne und auch die Hirnleistung sind vom Alterungsprozess betroffen. Die Hunde hören, sehen und riechen schlechter. Ursachen sind der verstärkte Abbau von Nervenzellen oder z. B. Augenerkrankungen wie der Graue Star (Linsentrübung, Katarakt). Manche Hunde werden vergesslicher (dement), andere werden ängstlicher oder aggressiver. Sehr häufig kommt es zur „Hunde-Alzheimer“: Der Hund ist sehr desorientiert, findet vielleicht die Haustür oder das Futter nicht mehr oder läuft gegen eine Wand.

Energie & Tagesrhythmus: 
Ihr Hund wird ruhiger, hat wenige Interesse an wilden Spielen oder schläft öfter? Gehen Sie bei der Gestaltung des Tagesablaufs auf seine Bedürfnisse ein. Außerdem helfen feste Rhythmen auch bereits leicht verwirrten Hunden, nicht in Stress zu geraten.
Immunsystem:
Auch die Leistung des Immunsystems ist geringer. Es kann sein, dass sich bestimmte Krankheiten häufen oder Ihr Hund schneller einen Schnupfen bekommt.

Urin & Kot: 
Es kann sein, dass Ihr Hund seinen Urin nicht immer hundertprozentig halten kann, bis es vor die Tür geht. Das ist ihm genauso unangenehm wie Ihnen. Sehen Sie es ihm nach und bestrafen Sie ihn nicht dafür. Legen Sie in kürzeren Abständen Gassirunden ein – diese müssen nicht lang sein. Mancher Halter kleiner Hunde probiert auch eine Hundetoilette aus, um das ein oder andere Malheur zu verhindern.
Mit Präparaten, die Kürbiskerne oder Cranberrys enthalten, können Sie versuchen, die Blasenfunktion Ihres Hundes zu stärken.

Wie kann ich meinen Hund im Alter unterstützen?

Machen Sie Ihre Wohnung seniorengerecht 
Es kann sein, dass Ihr Hund im Alter nur noch ungern und mühsam über Treppen geht. Vielleicht sind sie zu rutschig: Bringen Sie Gummimatten oder Teppichstücke fest an, auf denen Ihr Hund einen sicheren Tritt findet. Bei kleinen Treppen kann eine Rampe hilfreich sein. Diese hilft auch beim Einstieg ins Auto, wenn das Springen nicht mehr so gut funktioniert. Vielleicht müssen Sie irgendwann sogar eine Lösung finden, Ihrem Hund die Treppen ganz zu ersparen.
Auch auf glatten Böden fühlen sich manche Hunde unwohl. Hier können Sie ebenso Teppiche oder Matten auslegen.
Wenn Ihr Hund nicht mehr gut sieht, ist für ihn eine gewisse Stabilität wichtig: Lassen Sie Ihre Möbel nach Möglichkeit immer an derselben Stelle. Wenn Sie sich neue Möbel kaufen, zeigen Sie diese Ihrem Vierbeiner; stoßen Sie ihn mit der Nase darauf. Lassen Sie auch keine Gegenstände, über die Ihr Hund stolpern könnte, herumliegen. Dieses Vorgehen hilft auch bei Tieren mit beginnender Demenz, die sehr verunsichert auf Veränderungen reagieren können.
Hat Ihr Liebling z. B. Rückenschmerzen und Schwierigkeiten, sich zu seinem Napf hinunter zu beugen, stellen Sie diesen leicht erhöht auf.

Ernährung anpassen 
Hunde brauchen im Alter weniger Kalorien in der Nahrung. Durch die in der Regel geringere Bewegung und den veränderten Stoffwechsel verbrauchen sie weniger Energie und setzen mehr Fett an. Auch sinkt ihr Bedarf an Natrium und Phosphor. Dafür ist hochwertiges Eiweiß (Muskelfleisch) wichtig, das den Muskelaufbau unterstützt. Sehr betagte Hunde neigen zu Gewichtsverlust. Sie benötigen besonderes Augenmerk bei der Fütterung.
Bei einem älteren Hund sind der Stoffwechsel und die Darmtätigkeit verlangsamt. Geben Sie ihm leichtverdauliches seniorengerechtes Futter in kleinen Portionen über den Tag verteilt. Alleinfuttermittel haben den Vorteil, dass sie den Bedürfnissen alter Hunde perfekt angepasst sind. Wenn Sie das Futter selbst herstellen, kochen oder BARFen (Rohfütterung), sollten Sie sich unbedingt von einem Tierarzt mit Schwerpunkt Tierernährung professionell beraten lassen! Die Erfahrung zeigt leider, dass die meisten selbstgemachten Diäten mangelhaft sind; oft fehlen Vitamine und Mineralstoffe.
Bieten Sie Ihrem Hund zudem ausreichend Ballaststoffe an. Diese fördern die Darmtätigkeit und die gesunden Bakterien (Darmflora, Mikrobiota) im Darm. Ballaststoffe sind in vielen Lebensmitteln vorhanden, die Sie Ihrem Hund je nach Verträglichkeit und Geschmack geben können: geraspeltes Gemüse, gepoppter Amaranth, Leinsamen, Flohsamenschalen, Weizenkleie, Futterzellulose. Achtung: Die meisten dieser Stoffe, wie z. B. Leinsamen oder Zellulose, quellen stark und müssen mit ausreichend Flüssigkeit gegeben werden.
Geben Sie Ihrem Hund zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe. Sie bekommen sie vom Tierarzt oder im Handel. Damit können Sie das Immunsystems Ihres Hundes unterstützen.

Bewegung tut gut 
Viele ältere Hunde haben Arthrose in den Gelenken, was sehr schmerzhaft sein kann. Sie merken meistens, dass Ihr Hund nach langem Liegen, z. B. morgens nach dem Schlafen, nur ungern und langsam aufsteht. Ist er einige Schritte gelaufen, wird es meistens besser, er „läuft sich ein“.
Gerade mit Arthrose sollte sich Ihr Hund regelmäßig bewegen! Dadurch wird mehr Gelenkschmiere produziert, die die Gelenkfunktion verbessert und Schmerzen lindert. Mehrere kleinere Spaziergänge am Tag sind besser als ein großer. Gehen Sie mit ihm in den Wald, erklimmen Sie seichte Hügel, klettern Sie über einen Baumstamm. Das wirkt wie eine natürliche Physiotherapie und stärkt unterschiedliche Muskelgruppen. Meiden Sie aber bitte hohe Sprünge oder steile Hänge, die belasten die Gelenke und Bänder zusätzlich. Sofern Ihr Hund mag, können Sie ihm auch Wärme anbieten: Rotlichtlampen oder Kirschkernkissen lockern die verspannten Muskeln und erleichtern das Laufen.
Unterstützend können Sie Ihrem Hund Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Walnussöl, Fischöl) geben. Diese wirken entzündungshemmend. Nur bitte Vorsicht bei übergewichtigen Hunden: Öle enthalten viele Kalorien! Grünlippenmuschel-Präparate stärken den Gelenkknorpel.

Halten Sie den Geist Ihres Seniors fit 
Ältere Menschen lernen neue Sprachen oder lösen Kreuzworträtsel. Auch Ihr Hund bleibt länger fit, wenn er dauernd hinzu lernen kann. Machen Sie Suchspiele mit ihm, gehen Sie neue Spazierwege, die er noch nicht kennt, lassen Sie ihn eine neue Umgebung erkunden… Bedenken Sie dabei nur, dass alles vielleicht etwas langsamer geht als früher.
Unterstützend können Sie Ihrem Hund Antioxidantien geben. Dazu zählen die Vitamine E und C, L-Carnithin oder Ginkgo biloba zur Förderung der Durchblutung. Sehr effektiv sind mittelkettige Fettsäuren. Sie fördern den Energie-Stoffwechsel des Gehirns und sind in Kokosfett, Butterfett und gering auch in Milchfett enthalten.

Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit 
Wenn Ihr Senior nicht mehr so gut sieht, bevorzugen Sie bekannte Wege beim Spazierengehen. Lassen Sie ihn eventuell an der Leine, wenn Sie merken, dass er ohne sie unsicher ist. Lassen Sie Ihren Liebling spüren, dass Sie da sind. Weichen Sie Hindernissen aus und achten Sie darauf, wie er auf Artgenossen reagiert. Falls Ihr Hund eher scheu und unsicher reagiert, wenn er auf andere Hunde trifft, lassen Sie ihn in Ihrer Nähe und provozieren nicht bewusst den Kontakt mit – vor allem unbekannten – anderen Hunden. Unter Hundebesitzern hat sich dafür das Zeichen des gelben Tuches eingebürgert: Wenn Ihr Hund dies um den Hals oder an der Leine trägt, ist das ein Signal dafür, dass er eher Abstand möchte.
Seien Sie sensibel für die Signale, die Ihr Hund Ihnen gibt und die darauf hinweisen, dass seine Bedürfnisse sich geändert haben. Dies gilt natürlich immer, aber speziell für ältere Hunde. Dieser Prozess schleicht sich oft langsam ein.

Regelmäßiger Senioren-Check beim Tierarzt

Trotz guter Pflege werden ältere Hunde häufiger krank. Da das Verdauungssystem langsamer arbeitet, kann es zu Magen-Darm-Problemen kommen. Oft treten Hormonstörungen wie Diabetes, eine Unterfunktion der Schilddrüse oder eine Überfunktion der Nebennieren auf. Auch arbeiten die Nieren und die Leber nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. Viele Hundesenioren haben schlechte Zähne und können deshalb nicht gut fressen. Aufgrund der hohen Lebenserwartung haben immer mehr Hunde Herzprobleme im Alter, die mit Medikamenten behandelt werden sollten. Zudem kommt es bei älteren Hunden öfter zur Bildung von Tumoren.
Deswegen ist es empfehlenswert, mindestens jährlich zu einer Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt zu gehen, bei mittelgroßen Hunden etwa ab dem 8. Lebensjahr. Später sollte dieser Check zweimal im Jahr stattfinden.
Der Tierarzt untersucht den Hund gründlich, misst den Blutdruck und untersucht eine Blutprobe. So können viele klassische Alterserkrankungen und -beschwerden frühzeitig erkannt und schlimme Folgen und Schmerzen verhindert oder zumindest gelindert werden.

Sie sollten unbedingt zum Tierarzt, wenn Ihr Senior …

… plötzlich deutliche Veränderungen in Verhalten oder Gesundheitszustand zeigt
… nicht mehr frisst oder trinkt
… nicht mehr aufstehen oder laufen kann
… Hautveränderungen oder Umfangsvermehrungen am Körper (Tumor) zeigt
… schlecht Luft bekommt
… viel hustet und schnell erschöpft ist
… sehr viel trinkt
… auffällige Gewichtsveränderungen zeigt und keine Kraft hat

Fazit

Wann ist ein Hund alt?
Etwa nach der Hälfte seiner zu erwartenden Lebenszeit beginnt das Altern.

Kann man dem alten Hund helfen? 
Auf jeden Fall. Viele Krankheiten sind behandelbar, viele Beschwerden können gelindert werden. Bei regelmäßiger Behandlung kann der Hund als Senior lange und zufrieden leben.

Muss ein alter Hund eingeschläfert werden? 
Ein Hund muss nicht eingeschläfert werden, nur weil er alt ist. Viel zu oft werden Hunde zu früh eingeschläfert. Solange sich der Hund offensichtlich wohl fühlt und Lebensfreude zeigt, ist er einfach nur ein alter Hund – ein Senior. Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihr Hund zu sehr leidet, weil er alt und chronisch krank ist, besprechen Sie dies in Ruhe mit Ihrem Tierarzt.

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