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Die Läufigkeit der Hündin

Unkastrierte, gesunde Hündinnen werden regelmäßig 1-3mal im Jahr läufig. Das ist völlig normal, aber einige körperliche Symptome und Veränderungen des Verhaltens können für Sie als Besitzer ungewöhnlich sein. Wie Sie die Vorgänge während der Läufigkeit besser verstehen und was Sie beachten sollten, lesen Sie im folgenden Artikel.

Pubertät und Geschlechtsreife

Eine junge, gesunde Hündin wird zwischen dem 7. und 13. Lebensmonat geschlechtsreif. Die Hündin befindet sich in diesem Entwicklungsstadium also mitten in der Pubertät. Wann eine Hündin das erste Mal läufig wird, hängt auch von der Rasse ab. Hündinnen kleiner Rassen werden meist schon im 7. Monat läufig, während weibliche Tiere großer Rassen oft erst im 2. Lebensjahr ihre erste Läufigkeit zeigen. Aber auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Die erste Läufigkeit muss auch nicht immer nach Plan verlaufen. Es ist durchaus möglich, dass Sie als Besitzer nur wenig körperliche Symptome bei Ihrer Hündin feststellen können, obwohl die hormonellen Veränderungen auf Hochtouren laufen.

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Zyklus und Läufigkeit: Ablauf

Die Läufigkeit oder „Hitze“ dauert im Durchschnitt 20 Tage und umfasst 2 Zyklusabschnitte, nämlich den Proöstrus und den Östrus. Die Dauer kann allerdings rassebedingt variieren.
Der gesamte Zyklus der Hündin lässt sich in 4 Phasen einteilen:

Proöstrus (Vorbrunst, 8-10 Tage)

In dieser Phase schwillt die Vulva (Schamlippen, Scheideneingang) der Hündin an und es tritt blutiges Sekret aus der Scheide heraus. Die Blutung kann unterschiedlich stark ausfallen. Die Blutung bei der Hündin ist also, anders als beim Menschen, eine „Aufbaublutung“. Die Gebärmutterschleimhaut wird vermehrt ausgebildet, um einem möglichen Embryo zur Einnistung zur Verfügung zu stehen. Menschen hingegen menstruieren nach dem Eisprung, wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, eine sogenannte „Abbaublutung“.
Die Hündin ist jetzt schon für einen Rüden sehr interessant, aber sie wehrt Annährungsversuche strikt ab. Der Übergang zur nächsten Phase ist fließend.

Östrus (Brunst, 8-10 Tage)

Der Ausfluss aus der Scheide ist weniger blutig, kann auch schleimig werden und ist „fleischwasserfarben“. Die Schwellung der Vulva wird etwas weicher; das Gewebe fühlt sich teigig an. Die Hündin bleibt bei Annäherungsversuchen willig stehen, dreht ihre Rute zur Seite und lässt den Deckakt zu. Dieses Verhalten wird als „Standhitze“ bezeichnet. Ungefähr im mittleren Drittel des Östrus liegt die fruchtbare Zeitspanne, in der mehrere Eisprünge stattfinden.

Metöstrus (Zwischenbrunst, 2-3 Monate)

Der Metöstrus beginnt, wenn die Hündin die Paarung verweigert. Die Vulva schwillt ab, der Ausfluss verschwindet vollständig oder wird ggfs. weißlich. Auch wenn für den Tierbesitzer die Läufigkeit seiner Hündin nun augenscheinlich vorbei ist, passiert auf hormoneller Ebene bei der Hündin sehr viel. In dieser Phase entstehen nach dem Eisprung an den Eierstöcken die sogenannten Gelbkörper. Diese produzieren das Hormon Progesteron, welches dafür sorgt, dass der Embryo sich gut in die Gebärmutter einnisten kann. Sobald der Gelbkörper wieder abgebaut wird, fällt der Progesteronspiegel. Mit dem Abfall des Progesterons steigt gleichzeitig das Hormon Prolaktin an. Dieses Hormon bewirkt ein mütterliches Verhalten. Nicht selten zeigt die Hündin in diesem Zyklusabschnitt ein Nestbauverhalten und schleppt Kuscheltiere umher. Häufig kommt es auch zur Schwellung des Gesäuges, zum Teil mit Milchbildung. Diesen Zustand bezeichnet man als Scheinträchtigkeit (Pseudogravidität) und ist völlig normal. In der Regel tritt er nach jeder Läufigkeit auf, in der keine Eizelle befruchtet wurde. Nur wenn die Scheinträchtigkeit nicht von selbst wieder verschwindet, muss sie behandelt werden.

Anöstrus: (Zyklusruhe, 6-9 Monate)

Der Anöstrus ist eine Ruhephase im Zyklus, in der die Eierstöcke inaktiv sind. Die Dauer des Anöstrus ist genetisch festgelegt und variiert bei den einzelnen Rassen sehr stark. So ist es durchaus möglich, dass einige Hündinnen nur einmal pro Jahr, andere zweimal und in sehr seltenen Fällen auch dreimal pro Jahr läufig werden. Der Anöstrus endet mit dem Beginn der nächsten Läufigkeit.

Worauf müssen Sie sich für die Zeit der Läufigkeit einstellen?

Ein sicheres Zeichen für eine beginnende Läufigkeit ist häufiger Urinabsatz. Hierbei verteilt die Hündin ihre Duftproben und signalisiert ihrem Umfeld, dass sie bald paarungsbereit sein wird. Diese Symptome können leicht mit einer Blasenentzündung verwechselt werden.
Wie Ihre Hündin sich während der Läufigkeit verhält, ist auch ein bisschen „Typsache“: Während einige Hündinnen sehr anhänglich sind und immerzu in Ihrer Nähe bleiben möchten, vergessen andere zeitweise ihre gute Kinderstube und lassen sich nur schlecht abrufen. Wieder andere ziehen sich zurück und möchten ihre Ruhe haben.

Auch das Putzverhalten während der Läufigkeit kann sehr unterschiedlich sein. Viele Hündinnen sind sehr reinlich und putzen sich ausgiebig. Das Verwenden einer Läufigkeitshose empfiehlt sich aber dennoch bei starken Blutungen und wenn der Boden in Ihrem Zuhause schlecht zu reinigen ist. Auch saugfähige Unterlagen, die sie auf das Hundebett legen können, sind sehr hilfreich.

Und das Wichtigste zum Schluss:

Bitte halten Sie Ihre Hündin vor allem während der „Standhitze“ fern von unkastrierten Rüden! Lassen Sie Ihre Hündin an der Leine und vermeiden Sie unkontrollierten Freigang. Nur so lässt sich ein ungewollter Deckakt vermeiden. Wenn der Deckakt begonnen hat und die Hündin und der Rüde bereits „hängen“, sollten sie nicht mehr voneinander getrennt werden. Dies kann zu schweren Verletzungen führen!

Auch für kastrierte Rüden riecht Ihre Hündin sehr angenehm. Aufdringliche Annäherungsversuche könnten für Ihren Liebling eine Stresssituation darstellen. Machen Sie daher andere Hundebesitzer auf die Läufigkeit Ihrer Hündin aufmerksam.
Dazu gibt es – neben dem persönlichen Gespräch – zwei sich langsam ausbreitende Signale:

„Hot Pink Ladys“: Binden Sie Ihrer Hündin während der Läufigkeit ein pinkes Tuch um den Hals oder an die Leine. Immer mehr Hundebesitzer wissen dann, dass diese Hündin läufig ist und Rüden auf Abstand gehalten werden sollten.

„Aktion Gelber Hund (Gulahund)“: Dieses Zeichen kommt ursprünglich aus Schweden, wird aber in immer mehr Ländern von Hundebesitzern genutzt. Ein gelbes Halstuch oder Band an der Leine o. Ä. zeigt anderen Hundehaltern an: Dieser Hund braucht Abstand! Etwa, weil er sehr ängstlich ist, noch nicht optimal gehorcht – oder eben läufig ist.

Erläutern Sie dies auch ruhig anderen Hundebesitzern, wenn sie mit ihnen sprechen. So ist schon von Ferne zu sehen, welche Hunde Lust auf Spielen haben – und welche gerade ein wenig Raum brauchen.

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